Ich lös mich auf,

was immer du auch denkst, ich geb nichts drauf.

Ich lass mich gehn,

im Himmel werden wir uns wiedersehn.

 

Im Kopf hab ich mich endlich selbst verlorn,

Synapsen neu verdrahtet und mich neu geborn,

Gedankenmüllkomplexe dieser kranken Welt

mit meinem alten Leben auf den Kopf gestellt.

 

Ich lös mich auf,

was immer du auch denkst, ich geb nichts drauf.

Ich lass mich gehn,

im Himmel werden wir uns wiedersehn.

 

Ich spüle den Verstand wie Sand im Meer,

schüttle meinen Kopfsalat und bin so leer.

Wische Eselsohren meiner Denkerstirn platt,

reiße alte Haftnotizen einfach ab.

 

Ich lös mich auf,

was immer du auch denkst, ich geb nichts drauf.

Ich lass mich gehn,

im Himmel werden wir uns wiedersehn.

 

Ich geh allein auf einem Bein

im Mondenschein.

Rühr mich weg vom Fleck mit einem Klick –

mir selbst entrückt.

Jutta Riedel-Henck, 15./16.9.2018

 

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