Kleine Steine am Wegesrand,

Scherben unter den Schuh’n.

Glas versteckt sich im grauen Sand,

Stücke aus Porzellan.

Wer hat euch in der Hand gehabt,

Puzzleteile des Lebens,

hat aus euch Wein und Tee geschlürft

und Geschichten erzählt?

 

Wart ihr eingepackt als Geschenk

oder nackt im Karton.

Hat sich jemand für euch bedankt,

standet ihr ungeliebt rum

im Küchenschrank oder auf dem Balkon

als Teller unter ’nem Gummibaum?

Gab es beim Anstoßen einen Klang,

oder hattet ihr früh einen Sprung?

 

Träumend geh ich den Weg entlang,

schau den Raubvögeln zu.

Gedanken bleiben im grauen Sand,

mein Geist erhebt sich zum Flug,

gleitet lautlos und elegant

über Bäume und Felder,

schöpft aus endloser Leichtigkeit

Freiheit, Hoffnung und Mut.

 

JRH, 3./4.11.2016

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